Obwohl sich Jugendliche vermehrt um ihre Daten in Social Media sorgen und damit auseinandersetzen, wer welche Inhalte sehen kann, sind sie noch immer nicht bewusst, was Unternehmen mit den Daten anstellen können. Dies geht aus einer neuen Studie der Universität Maryland hervor.
So liessen zum Beispiel nur noch 15% der Studienteilnehmer ihre Privatsphären-Einstellungen in der Standardausführung stehen. Einen Unterschied gibt es noch immer zwischen Männern und Frauen: Während zwei Drittel der Frauen ihr Profil nur für Freunde zugänglich machen, sind es bei den Männern gerade mal knapp die Hälfte.
Auch bei den Inhalten scheint es einen Geschlechterunterschied zu geben: Während 15% der Männer ab und zu bereuen, einen gewissen Tweet oder Post abgesetzt zu haben, sind es bei den Frauen gerade mal 8%.
Geht es um Bilder in sozialen Netzwerken, so sind Jugendliche in den vergangenen Jahren vorsichtiger geworden. Die Hälfte der befragten Jugendliche gaben an, bereits einmal ihre Markierung auf einem Bild entfernt zu haben. Damit ist diese Alterkategorie die mit Abstand vorsichtigste, verglichen mit anderen (30-49jährig: 36%, 50-64jährig: 22% und über 65jährig: 16%). Für einmal sind sich die beiden Geschlechter in diesem Punkt einig: Sowohl Frauen wie Männer löschen zum selben Anteil unpassende Bildmarkierungen.
Mehr als 80% der Studien-Teilnehmer wurden als «heavy Facebook user» eingestuft. Das heisst in Zahlen ausgedrückt: sie surfen im Schnitt 3h am Tag auf Facebook. Durchschnittlich haben sie 402 Freunde.
In ihrer Studie kommen die Forscher zum Schluss, dass noch mehr Aufklärungsarbeit im Bereich der Datennutzung dieser grossen Unternehmen geleistet werden sollte. So sei häufig untransparent, welche Art von Daten gesammelt, wie diese ausgewertet und wiederum für die Werbeindustrie verwendet werden.